Ein Investor will das Gelände des alten Hallenbads kaufen. Darüber hat die Verwaltung den Rat informiert und dabei versprochen: Die Bäume bleiben erhalten. Hält die Stadt diesmal ihr Wort?
Kahlschlag
Der aktuelle Fall erinnert an das Baugelände der einstigen Stimberg-Schule. Auch hier hieß es seitens der Stadt, die großen Bäume blieben „selbstverständlich“ und „auf jeden Fall“ erhalten. Es
blieb beim Lippenbekenntnis – die Bäume wurden gefällt. Grund: Verwaltung und Investor hatten ein fremdes Nachbargrundstück in die Planungen miteinbezogen, obwohl vorher keinerlei Gespräche oder
Verhandlungen stattgefunden hatten. Nach der notwendigen Neuplanung blieb nur noch der radikale Kahlschlag.
Völlig unerwartete Befunde
„So etwas ist schlicht dilettantisch“, sagt Manfred Witthus, Ratsmann der Freien Demokraten. „Viele Bäume in Oer-Erkenschwick werden aus manchmal nicht ganz nachvollziehbaren Gründen gefällt, dazu zählt auch die schönste Linde in Oer.“ Beliebte Gründe, die für die Abholzungen herangezogen werden, sind etwa Schädlingsbefall und Sicherheitsprobleme – Befunde, die oft plötzlich und völlig unerwartet entdeckt werden.
Für den Investor wäre die Fällung zwar ein Glücksfall: Billig gekauftes Baumland würde zu Bauland. Um das zu verhindern, ließe sich aber eine Ausgleichsklausel in den Kaufvertrag einbauen. Die Freien Demokraten setzen sich dafür ein, dass die Bäume am alten Hallenbad stehenbleiben.